Montag, 31. Dezember 2018

Neuanfang am Jahresende


Wenn du das hier liest, verbringst du wohl sehr viel Zeit im Internet, obwohl du etwas anderes machen müsstest. Das freut mich, denn für Leute wie dich schreibe ich jährlich einen Artikel auf dieser Seite. Dieses Jahr geht's um Vorsätze.

Am Ende eines Jahres können viele Leute nachempfinden, wie es ist, in der Mid-Life-Crisis zu stecken. Man ist unzufrieden mit dem bisherigen Leben und möchte diesmal alles anders machen. Es wird geknallt und getrunken, man handelt nicht unbedingt rational, aber ist voller Erwartungen und Hoffnungen für das neue Leben, für eine bessere Version seiner selbst. So der Plan. Aber was kann man jetzt wirklich machen, damit es einem besser geht? Ich war mal so selbstlos und habe eine Liste erstellt.

0. Ausmisten im RL
Das ist wohl der arbeitsintensivste Schritt, deswegen könnt ihr den auch erstmal weglassen. Man muss sich alle Sachen, die man hat, genauer ansehen und sich folgende Fragen stellen: 

Wie oft habe ich es benutzt?
Wie oft werde ich es benutzen?
Wofür brauche ich das überhaupt? 

Bitte alle drei Fragen anwenden, denn nur, weil man zum Beispiel ein Medikament bisher nicht brauchte, heißt es nicht, dass man es später nicht mehr benötigt. Die überflüssigen Sachen können verkauft, verschenkt, gespendet oder aufgewertet werden (die coolen Leute nennen es „Upcycling“). Dafür gibt es im Internet viele gute Seiten, Gruppen und Informationen. Bei Fragen dazu könnt ihr diese gerne hier stellen.

1. Ausmisten Online
Du nutzt gar keine sozialen Medien oder E-Mail? Aha, sicher. Dann brauchst du diesen Punkt wohl nicht. Für alle anderen: Privatsphäre-Einstellungen prüfen, unnötige Profile und E-Mail-Abos abmelden, Inhalte aussortieren. Letzteres bedeutet zum Beispiel, dass ihr keinen Profilen/ Subreddits/ Kanälen folgt, die euch keinen Mehrwert bieten und euch eigentlich nur Zeit rauben. Unterhaltung darf natürlich sein, aber wenn man auf Instagram 42 Meme-Seiten folgt, sollte man seine Ansprüche überdenken. Auf Reddit gibt es bessere Memes.

2. Eat, Pay, Love
Also entweder du hast die Zwischenüberschrift nicht gelesen oder du brauchst wirklich Ideen. Viele hätten bei so einem klischeehaften Titel nämlich schon alt+F4 gedrückt bzw. zur Seite gewischt. Dann helfe ich dir natürlich weiter.

Erstmal Eat: Du musst nicht Veganer/in werden, um dich gesund zu ernähren. Ich weiß, es ist schwer, aber versuch zumindest, fünf Portionen Obst oder Gemüse am Tag zu essen. Auf dieser österreichischen Seite werden einem Portionsgrößen angegeben, die man zur Orientierung nutzen kann. 30 Himbeeren sind ja nun wirklich eine kleine Portion. Ansonsten natürlich ausreichend Wasser oder umgezuckerte Getränke trinken und auf eine angemessene Kalorienzufuhr achten. Die ganz erfolgshungrigen können sich auch von einem Ernährungsexperten beraten lassen.

Statt Pray haben wir Pay: Kosten kann man nicht nur beim Kochen, sondern man hat sie auch sonst im Leben. Manche lassen sich jedoch vermeiden. Außerdem ist es sinnvoll, regelmäßig bestimmte Beträge zur Seite zu legen, damit man im Notfall oder für Reisen genug Geld hat. Kauf dir dafür doch ein Sparschwein.
Wenn du dir ständig was bei anderen Leuten leihen musst, überlege dir, ob du dir nicht was besseres leisten kannst und einfach andere Möglichkeiten suchst, Geld zu verdienen. Deine Freunde werden sicher kein Problem damit haben.

Love: Wir werden stark von unserem Umfeld geprägt. Wenn die Leute um dich herum also alle schlecht drauf sind, keinerlei Perspektive haben und nur meckern, wirst du früher oder später in dieses Verhaltensmuster mit rein rutschen. Deswegen versuche, diesen Leuten zu entkommen. Alleine sein ist auf Dauer allerdings auch nicht für jede Person was, also muss man sich neue Freunde suchen. Das Problem: Man kann sich seine Freunde nicht aussuchen, sowas passiert meistens einfach. Was kann man da machen? Auch wenn es jetzt vielen kalt den Rücken runterläuft, ist die beste Möglichkeit, Kontakt zu Menschen zu suchen. Online, im Sport oder in Hobbygruppen. Früher oder später findet sich immer jemand.
Wenn du Glück hast  und bereits in einem einigermaßen positiven Umfeld bist, dann mach den Leuten vielleicht kleine Freuden. Das heißt nicht, dass du deren Wohnung putzen sollst. Kannst du natürlich, wenn dir das auch Spaß macht. (Melde dich dann einfach bei mir.) So kleine Dinge, wie Komplimente, sind ganz gut dafür geeignet, sowie nette Nachrichten, zum Beispiel ein Foto von einem süßen Tier oder eine Postkarte. Anrufe dagegen können gefährlich werden. Sowas macht man heutzutage nur mit wirklich nahstehenden Leuten. Versuchen kannst du es natürlich.

3. „Dumme“ Posts meiden
Manchmal sieht man online ein Bild oder liest einen Text, der einen richtig aufregt, bei dem man den Glauben an die Menschheit verliert und deren letzten Rest Intelligenz anzweifelt. Der Puls steigt, die Finger gleiten über die Tastatur und schon hat man seinem Unmut Luft gemacht. Aber was erreicht man damit? Man wird zur Unterhaltung für andere Leute, beide Fronten verhärten sich, man hat schlechte Laune und seine Zeit verschwendet. Natürlich ist es sinnvoll, Leute bei falschen Behauptungen zu korrigieren, aber versuch dabei, ruhig zu bleiben. Und wenn die Person trotzdem noch Stress machen will, dann lass diesen kleinen Hund kläffen. Es gibt wichtigeres im Leben.

So, das war's für dieses Jahr. Ich hoffe, dass dir die Liste dabei hilft, ein angenehmeres Leben zu führen. Die meisten Sachen waren dir wahrscheinlich eh klar, aber manchmal braucht man eine Person, die einen dazu anspornt. Hiermit bekommst du also nochmal einen virtuellen Tritt in den Hintern. Auf ein 2019, das einigermaßen in Ordnung wird.

P.S.: Achtet außerdem auf eure Hygiene, nutzt täglich Zahnseide, geht zu Vorsorgeuntersuchungen und schlaft ausreichend!


Dienstag, 18. Juli 2017

Ungewollte Haustiere

Warum gehen Ameisen nicht in die Kirche? Weil sie In-Sekten sind. Hahaha. Wer kennt den nicht, den Spruch. Doch im Sommer scheinen Insekten eher in Häusern zu sein. Und das ist nicht mehr so lustig. Was kann man dagegen machen?

das Heupferd
Erstmal muss man überlegen, um welche Art von Insekt es sich handelt. Mücke? Fliege? Motte? Heuschrecke? Wenn letzteres, dann muss man noch unterscheiden zwischen Heupferd, Grashüpfer und Grille. Vielleicht ist es gar kein Insekt, sondern eine Spinne? Wie der Weberknecht, auch als Opa Langbein bekannt, oder aber eine Zecke. Je nach Einschätzung der Nervigkeit gibt es dann unterschiedliche Möglichkeiten, zu handeln. 

1. Ignorieren
Fangen wir mal mit der einfachsten Lösung an. Man weiß ja: wenn man Dinge lange genug nicht beachtet, verschwinden sie. Probleme lösen sich dann wie von selbst! Das stimmt zumindest bei harmlosen Insekten, wie verirrten Marienkäfern oder Maikäfern. Die schaffen es irgendwann aus dem Zimmer oder liegen regungslos auf dem Boden. Andere hingegen beißen zu, wenn man ihnen die kalte Schulter zeigt. Glücklicherweise gibt es noch andere Methoden.

2. Weggehen
Diese hier zum Beispiel. Schon im Kindergarten hat man gelernt, dass man einer Person aus dem Weg gehen soll, wenn man sie nicht mag. Dies lässt sich auch auf andere Lebewesen übertragen. Pluspunkte: man bewegt sich mehr, mach also mehr Sport. Gesund. 
Tipp: Tür geöffnet lassen, im befallenem Zimmer das Licht ausschalten und im anderen Zimmer anschalten. Vielleicht zieht es ja um.

3. Umsiedeln
Wer sein Terrarium bzw. Territorium gerne behalten will und sich ungern von einem oder mehreren Kleinstlebewesen vertreiben lässt, kann es einfach umsiedeln. Die Methode ist gut geeignet für Pazifisten, Tierliebhaber und Leute, die jemanden ärgern wollen.

4. Töten
Wohl die radikalste Variante. Aber früher oder später währen sie eh gestorben. Vielleicht sogar auf viel brutalere Weise. Mögliche Waffen sind:
Deo
Dusche
Zeitung
Schuh
Zeitschrift
Papier
Handtuch
Fliegenklatsche
Schusswaffe
Hände (vorzugsweise die eigenen)
Natürlich muss man die Insektenleiche dann wegschaffen. Wegwerfen, runterspülen oder in einer Kerze verbrennen sind nur drei von vielen Möglichkeiten.

5. Schrödingers Methode
Hier weiß man selbst nicht genau, was passieren wird. Dafür braucht man eine Katze oder ein anderes Haustier, das Insekten fängt. Wenn man Glück hat, ist das Problem gegessen. Wenn nicht, hat man ein verschmutztes Zimmer oder gar ein Haustier weniger. Also Vorsicht!

6. Aus dem Staub machen
Zu guter Letzt kann man auch den Staubsauger nehmen. Damit kommt man im Idealfall in entlegene Ecken und macht gleichzeitig sauber. Wäre ich ein erfolgreicher Blogger, gäbe es hier einen Affiliate Link zu einem Staubsauger bei Amazon. 

Das waren hauptsächlich Tipps für die häusliche Anwendung. Draußen gibt es aber noch viel mehr Insekten. Deshalb würde ich raten, gar nicht erst raus zu gehen. Wenn sich dies nicht vermeiden lässt, passt gut auf euch auf. Bis demnächst. Hoffentlich.

Montag, 1. Mai 2017

Pale Grey und Electric Guest in Berlin, 25/04/17

Früher kam ich immer zu Konzerten, sobald die Türen offen waren. Mittlerweile bin ich entspannter und erwische meist gerade so rechtzeitig die Vorband. Wobei, so entspannt ist es jetzt auch nicht, wenn man sich extrem beeilt, um die Vorband nicht zu verpassen. Eigentlich bin ich auch nicht entspannter geworden, sondern habe mehr zu tun und gehe somit erst spät los.

Das "Musik & Frieden" an der Warschauer Straße ist zum Glück schnell zu erreichen und war noch nicht sehr voll, als ich gegen 20:20 Uhr eintraf. Die Vorband hatte noch nicht begonnen, also verstaute ich meine Jacke in meinem Rucksack und wartete. Vor nicht all zu langer Zeit war das "Musik & Frieden" als "Komet-" und "Magnetclub" bekannt, falls einigen der Name nichts sagt. Nun aber zu den Bands.

Electric Guest wurden von Pale Grey unterstützt, einer Band aus Belgien, die seit ca. 2008 besteht. Ihre Musik hat die typische Indie-Pop-Art und die Bandmitglieder scheinen sehr nett zu sein.  Um 20:30 fingen sie an zu spielen, wobei am Anfang noch dieser halbkreisförmige Abstand zwischen der Bühne und den Konzertbesuchern war, wie es manchmal bei kleinen Bühnen ist. Doch nachdem einer der Musiker die Leute näher heran gewunken hat, hatte alles wieder seine Ordnung.

Ich muss gestehen, dass ich zuerst noch nicht wirklich überzeugt war von der Band, was sich im Verlauf des Konzerts jedoch besserte. Die Musik selbst war nämlich etwas zu laut und chaotisch, doch nach einiger Zeit spielte sich die Band ein und klang angenehm. Das dauerte alles etwa dreißig Minuten. Es ist erstaunlich, dass sie bereits zwei Alben haben, aber noch nicht so bekannt sind. Vor einer Woche kam das Video zu "Billy" raus, keine Sorge, es handelt sich dabei nicht um Regelwerbung von IKEA. Ansonsten kann ich euch auch "Seaside" empfehlen. Das hier ist "Billy":



Auf eine nicht sehr langen Umbauphase folgten Electric Guest. Nach fünf Jahren gab es endlich ein neues Album und zum ersten Mal sah ich die Band live. Die Freude war groß, als Asa Taccone, der Sänger, energiegeladen auf die Bühne sprang. Auch wenn er nicht sehr groß ist hatte er eine große Bühnenpräsenz und konnte gut Stimmung machen. Er tanzte ausgelassen, bezog das Publikum mit ein und poste für die Leute, die in der ersten Reihe filmten.

Vor "This Head I Hold" sagte er, dass die Leute, die was zu Rauchen dabei hätten, nicht zögern sollten, es zu teilen. Daraufhin hielt jemand was hoch, was er nach einer Weile bemerkte, annahm und weitergab an einen aus der Band. Seine Begründung war, dass er bei Auftritten nicht kiffen würde, da das schnell schiefgehen könne. Da hat er also den richtigen Ton getroffen an diesem Abend.

Die Stimmung war recht ausgelassen und die Mischung der Lieder war einigermaßen ausgeglichen - Neues und Altes. "Oh Devil" war eines der Highlights vom neuen Album "Plural". Live klingt es noch besser und es wurde ordentlich getanzt. Natürlich gab es auch eine Zugabe, doch eine große Überraschung war, dass "American Daydream" nicht gespielt wurde. Hier die Album-Version von "Oh Devil":


Fazit:
Insgesamt war es ein schönes Konzert, man konnte gut tanzen (oder schlecht, wenn man nicht tanzen kann) und beide Bands kamen sehr sympathisch rüber. Allerdings ist es nicht für Leute geeignet, die nur ein Lied der Band feiern. Aber das ist ja meistens so.

Samstag, 8. April 2017

Mustard in Berlin, 10/03/2017


Es war ein später Frühlingsabend und die innere Unruhe führte mich dazu, endlich mal in das "Madame Claude" zu gehen und mich von den Bands des Abends überraschen zu lassen. Leider war ich etwas spät da und habe nur "Mustard" gesehen, aber gelohnt hat es sich trotzdem.

Das Madame Claude ist ein ehemaliges Bordell, das zu einer Bar umfunktioniert wurde und nun verschiedenen Bands regelmäßig eine Bühne bietet. Das Interessante ist, dass die Decke mit Möbeln dekoriert ist und generell einige Dinge kopfstehen. Außerdem gibt es einen Tischkicker. Nun aber zu den Bands.

Am Anfang spielten die "Black Lennons". Zwar konnte ich sie nicht live erleben, aber ich verlinke hier ein Video, fall sich jemand einen Eindruck von der Band machen will. Kleiner Spoiler: Sie sind nicht wortwörtlich die schwarzen Lennons. Es scheint, als würden die Künstler interessante Performances haben.

"Mustard" klang ebenfalls etwas psychedelisch, doch mit einer Portion Sommer und guter Laune aka. Folk und Electro. Bei einigen Liedern wird man wohl nur Spanisch verstehen, was daran liegt, dass manchmal auf Spanisch gesungen wird. Die Band stammt, laut ihrer Seite, aus Madrid und hat einige Zeit in Brighton verbracht. Was man vielleicht bemängeln könnte, ist der ständige hohe Gesang des Sängers, denn seine tiefere Singstimme klingt ebenfalls recht gut. Natürlich will ich euch die Musik nicht vorenthalten, also hier ein Lied mit Video:


Der Auftritt der drei Jungs war angenehm, sie kamen sehr sympathisch rüber. Anfangs haben sich die Gäste nicht getraut zu tanzen, hörten aber gespannt zu und wippten mit. Am Ende saß kaum jemand mehr und es wurde zu lateinamerikanischer Musik getanzt. Nach dem Konzert konnte man sich eine kleine EP bei der Band kaufen, was ich auch tat und nicht bereute. Wer sie online hören will, kann es hier:



Fazit: "Mustard" sind eine Band, die schöne, sommerliche Musik spielen und live gut klingen. Vielleicht kann man sie bald auf Festivals und weiteren kleinen Club-Konzerten erleben. Desweiteren hat mich der Auftritt daran erinnert, dass man öfter mal in kleine Bars und Clubs gehen sollte, um sich die relativ unbekannten Bands anzuhören. Die Stimmung ist meistens recht locker und man kann viel Neues entdecken. Leider hatte ich mein Handy nicht dabei (ja, sowas passiert), deswegen konnte ich weder Fotos von der Band noch von der Location machen. Aber dafür gibt es ja das Internet.

Dienstag, 8. November 2016

Pumarosa und Glass Animals in Berlin, 07/11/2016

Es ist ein dunkler Novemberabend und vereinzelt stehen Leute vor dem Columbia Theater, in der Hoffnung, Tickets für das ausverkaufte Konzert zu bekommen. Ob sie es geschafft haben? Ich weiß es nicht. Aber ich weiß, wie das Konzert für mich war. Deswegen für euch: Ein subjektiver Artikel über mein 5. Glass Animals Konzert.


Das Columbia Theater ist überraschend klein, aber ein Vorteil ist, dass der Raum mehrstufig ist, so dass man auch von weiter hinten gut sehen kann und sich, wenn es nicht so voll ist, auf die Stufen setzen kann. Das taten auch viele, aber die meisten setzten sich einfach auf den Boden - bis ein dröhnendes Summen und gedimmte Lichter den Auftritt der Vorband erahnen ließen. Wie kleine Blumen sprossen die Leute aus dem Boden hervor und schauten erwartungsvoll zur Bühne. Pumarosa kamen hervor, sogar recht pünktlich, und legten los.

Im Nachhinein wirkt es auf mich, als sei das Set sehr bewusst zusammengestellt worden: Es begann mit relativ langsamen Liedern, untermalt mit normalen Lichteffekten und endete in rhythmischen Songs, die zusammen mit Stroboskoplicht zum Tanzen ermutigten. Zudem gab es auch ein Saxophon und wenn die Sängerin nicht grade E-Gitarre gespielt hat, dann tanzte sie locker und etwas verrückt, wie auch später Dave, der Sänger von Glass Animals. Insgesamt war die Musik interessant und meiner Meinung nach würde sie perfekt zu einem lauen Sommerabend passen, während man draußen sitzt oder auf einem Festival ist.



Ihr wollt was über die Band wissen? Kein Problem. Der Name hat nichts mit einem rosafarbenem Puma zu tun, wie man vielleicht denken könnte, sondern ist der Name einer Frucht, die es unter anderem in Chile gibt. Chile? Ja, die Sängerin hat dort nämlich ihre Wurzeln. Zusammengewachsen ist die Band jedoch in London und die Früchte ihrer Arbeit wuchsen in Italien heran. Auch wenn es die Band erst seit 2015 gibt, haben sie schon einige interessante Sachen erlebt. Guckt euch einfach deren Website an, da erfahrt ihr alles, was ihr wissen müsst.

Nach der Vorband gab es wie immer die Umbauarbeiten. Wer Bilder von den Auftritten von Glass Animals kennt, hat vielleicht hin und wieder eine hübsch gestaltete Bühne gesehen. Leider geht das nicht überall, denn nicht in allen Veranstaltungsorten gibt es die Möglichkeit, Sachen aufzuhängen oder aufzustellen. Vielleicht hat es auch was mit dem Brandschutz zu tun. Dafür meinten Glass Animals auf Twitter, dass in diesem Fall mehr getanzt wird. Zwar war das Versprechen auf das Paradiso in Amsterdam bezogen, aber auch in Berlin ging die Band ab.


Das Konzert lief wie am Schnürchen, es wurden hauptsächlich Lieder von dem neuen Album "How To Be A Human Being" gespielt und bei der Eigeninterpretation von Kanye Wests "Love Lockdown" lief Dave durch die Menge und performte auf der Theke. Den krönenden Abschluss machte "Pork Soda". Ich habe getanzt so gut es ging, denn es war verdammt eng. Ernsthaft, da wo ich war standen die Leute sehr dicht gedrängt und wir waren fast wörtlich eine Menschenmasse. Erst am Ende gab es ein "Level Up" und ich konnte mich auf einer höheren Stufe retten.

Da ich schon oft über diese Band geschrieben habe, werde ich nicht versuchen, deren Musik zu beschreiben, sondern lieber einige unterhaltsame Momente schildern:

Ein junger Mann wollte Crowdsurfen, was am Anfang auch gut ging. Doch zu seinem Leid standen vorne eher junge, zierliche Frauen, die ihn nicht so gut tragen konnten oder keine Lust hatten, ich weiß es nicht. Zumindest ist er da untergetaucht.

Wie damals in der Kantine am Berghain wollten auch diesmal Leute die Bühne stürmen. Eine, die den Anfang gemacht hatte, wurde jedoch von einem der Mitarbeiter wieder runtergeschickt. Ehrlich gesagt war ich darüber erleichtert, denn diesmal hätte ich es nicht geschafft, mich durchzukämpfen. Ihr glaubt gar nicht, wie voll es vorne war.


Als die meisten bei der Garderobe anstanden, hing Drew, der Gitarrist und Synthesizerist, noch ein bisschen vor der Bühne ab, unterhielt sich mit einigen Leuten und machte Fotos mit ihnen. Da ich sehr schlecht darin bin, interessante Gespräche anzufangen ohne nervös zu sprechen, ließ ich es lieber sein. Außerdem habe ich sowieso schon das, was ich wirklich von der Band wollte: Unterschriften und kleine Zeichnungen in meinem Skizzenbuch, ergattert bei dem Konzert auf dem Dach.

Da spielten sie gerade "Pork Soda"
Fazit
Es ist also passiert: Glass Animals werden immer bekannter und es kommen mehr Leute. Das ist durchaus verdient, aber auch anstrengend, wenn man nicht so gerne durchgängig Körperkontakt mit fremden Leuten hat. Die Performance war gut, nur leider es gab keine überraschende Elemente und lief recht flüssig ab. Abgesehen von dem kleinen, gleich doppelten Texthänger bei "Pools", was irgendwie auch süß war. Kurz: Spaßig, aber auch stressig, mit coolem Merchandise.

Samstag, 29. Oktober 2016

Du solltest ...


... einen Blog schreiben. Ein Satz, den ich diesen Monat dreimal gehört habe. Als die Leute dann erfuhren, dass ich einen habe, waren sie erstaunt und voller Erwartungen. Sorry, falls ihr was anderes erwartet habt.

Die Sache ist, dass man vieles im Leben sollte. Und das wissen wir alle. Man denkt sich: "Ich sollte früher ins Bett" oder: "Ich sollte netter/ unfreundlicher/ aufgeschlossener/ ruhiger sein." Trotzdem ist man es nicht. Eigentlich sollte ich auch drei Praktikumsberichte schreiben, sowie eine PowerPoint-Präsentation erstellen. Stattdessen gucke ich Gossip Girl, mache Sushi und habe diesen Artikel geschrieben. Wie die meisten Leute kann ich erst mit etwas anfangen, wenn ich unter Zeitdruck stehe. Die Ideen zu den Artikeln über Prokrastination sind ja auch nicht aus dem Nichts entstanden.



Was ist jetzt eigentlich der Sinn dieses Artikels? Nun, dieser kleiner Text ist dafür da, alle diejenigen unter euch zu trösten, die sich in einer ähnlichen Situation befinden. Ihr seid nicht alleine. Ich glaube an euch. Ihr werdet demnächst bereit sein, mit eurer Aufgabe anzufangen. Währenddessen guckt euch einfach dieses Video an.



xoxo

Mittwoch, 13. Juli 2016

Mal Was Anderes - eine Ausstellung

In Berlin gibt es viele Museen und Ausstellungen, man könnte eigentlich jeden Tag was erleben und Neues lernen. Stattdessen sitze ich meistens zuhause, lese oder gucke Serien. Doch manchmal erregen Plakate für Ausstellungen meine Aufmerksamkeit und wenn die Sterne günstig stehen, kann ich mich sogar zum Aufstehen und Rausgehen überwinden. So auch bei der Ausstellung "Berlin - Stadt der Frauen" im Stadtmuseum (auch "Ephraim Palais" genannt).

Einige hier werden jetzt wohl denken: "Oh ne, schon wieder irgendwelche Frauen, die sich in den Vordergrund drängen wollen und zeigen wollen, dass sie besser sind als Männer." Das kann ich nachvollziehen, denn schließlich werden 20 Lebensgeschichten vorgestellt, die allesamt zu weiblichen Personen gehören. Doch wenn man sich diese durchliest, wird deutlich, dass auch die männlichen Charaktere eine wichtige Rolle spielen. Es geht also viel mehr um die gegenseitige Unterstützung und das Hinwegsehen über die damaligen Rollenbilder.

Die Lebenswege gehen in alle Richtungen: Wissenschaft, Kunst, Politik oder die Gesellschaft im Allgemeinen. Es werden Fotos, Bilder, Briefe und andere Gegenstände in Bezug auf die jeweilige Person gezeigt. Die Ausstellung ist vielfältig, auch von der Art der Präsentationen. Die Biografien sind inspirierend und können Leute ermutigen, die etwas unsicher sind was ihre eigene Zukunft angeht. Es wird deutlich, dass man sich am besten auf die Dinge konzentrieren sollte, die einem Spaß machen oder die einem wichtig sind. Manchmal dauert es, bis man merkt, was einem wirklich liegt. Es dauert auch, bis man wirklich erfolgreich ist und oft gibt es Rückschläge und Probleme. Das wichtigste ist, dran zu bleiben.

Mich persönlich beeindruckte unter anderem Elly Beinhorn, die im wahrsten Sinne des Wortes eine Überfliegerin war. In Hannover zurückgewiesen, erwarb sie mit 22 den Pilotenschein in Berlin und wurde bald eine der bekanntesten Pilotinnen. Sie flog unter anderem über alle Kontinente und führte Kunstflüge durch. Erst mit etwa 70 Jahren hörte sie endgültig mit dem Fliegen auf.
Auch Katharina Heinroth hat mich beeindruckt, die nach dem Zweiten Weltkrieg als erste Zoodirektorin Deutschlands mit dem Wiederaufbau des Berliner Zoos begann. Sie konnte die Anzahl der dortigen Tiere von 91 auf 1937 steigern.
Und zu guter Letzt möchte ich noch Jeanne Mammen erwähnen, deren Zeichenstil mir sehr zusagt.

Fazit

Die Ausstellung ist vor allem für Leute geeignet, die sich für Geschichte interessieren oder etwas Inspiration und Motivation für ihre Zukunft brauchen. Sie ist schön gestaltet, auch das Palais an sich sieht sehr elegant aus. Auf der 3. Etage wird ein Film gezeigt und Leute können mit Zetteln ihre Meinungen an eine Wand pinnen, was ein guter Abschluss für einen Rundgang ist. Auf den Zetteln wurde vor allem ein Kritikpunkt deutlich: dass sich die Ausstellung nur West-Berlin widmet. Ich persönlich fand es lehrreich, inspirierend und freute mich, einige schöne Fotos machen zu können. Lediglich den Titel finde ich etwas irreführend. Bei "Berlin - Stadt der Frauen" hätte ich eher Ur-Berlinerinnen erwartet. Und natürlich provoziert der Titel insgesamt auch, denn Berlin ist nicht nur eine Stadt der Frauen, sondern eine Stadt der Möglichkeiten. Hier gibt es gefühlt alles.


Wenn ihr mehr Informationen wollt, hier ist die Seite des Museums: Stadtmuseum
Die Ausstellung läuft noch bis zum 28. August 2016.

Ein Bild von Jeanne Mammen (in echt noch besser)
Werbeplakat

Das Korsett, das "gesprengt" wird

Ein Kanu zwischen all den Säulen

Fieberfreunde 

Ja, da ist ein Nilpferd


Bewertungsbogen eines "Schüla[s]"

Blick von oben