Mittwoch, 15. Oktober 2014

Pool und The 1975 in Berlin, 12/10/14

Es gibt Bands, von denen man denkt sie seien total bekannt, will jemandem darüber erzählen und dann kommt nur ein „Wer?“ als Antwort. Dann gibt es Bands, zum Beispiel The 1975, die man für ziemlich unbekannt hält und dann steht man vor dem Club, am Ende einer hunderte Meter langen Schlange, und wundert sich darüber, wieso so viele junge Mädchen diese Band sehen wollen. Tatsache.

Pool im Urlaub (das ist natürlich ein Scherz)
Als Vorband spielten Pool. Drei junge Typen aus Hamburg, für die es anscheinend stetig bergauf geht. Vor einem Jahr habe ich sie noch beim FWTB im kleinem Lido gehört, jetzt waren sie Support für The 1975. Nicht schlecht.
Nicht schlecht ist auch deren Musik. Sie hat sich zwar etwas verändert, aber das ist nichts Ungewöhnliches. Die Gitarre klingt immer noch munter und der Bass etwas funky. Lediglich die Stimme wird ab und zu getunt. Schade eigentlich.
Pool haben locker mit dem Publikum gesprochen, das fast immer mit Kreischen geantwortet hat. Vor allem wenn The 1975 erwähnt wurden. Auch insgesamt kamen sie ziemlich gut an, obwohl sie nicht „Harm“ gespielt haben, das meiner Meinung nach echt cool klingt.

Ihr könnt euch die Lieder bei Soundcloud anhören und auch runterladen. Einmal „Harm“ für euch und einmal ein jüngeres Lied:




Nun zu The 1975. 
Ziemlich pünktlich um 22 Uhr ging es los, das Rechteck hinten auf der Bühne leuchtete weiß, Rauch und Gekreische füllten das Astra. Dann kamen die vier Typen auf die Bühne, ganz zum Schluss Matt Healy (der Sänger und Gitarrist) lässig bzw. etwas fertig mit einer Zigarette (?) in der Hand. Später kam noch eine Flasche Wein dazu. Er lebt seine Lieder.
Eine Stunde wurde gespielt, leider kein einziges neues Lied. Aber es wurde von einem neuen Album berichtet, das bald aufgenommen werden soll. Nach der Stunde gab’s eine kurze Pause und zum Schluss wurden zweieinhalb Lieder gespielt (Erklärung folgt). Lasst mich euch nun von den Highlights berichten.

Ein einfache Rechteck ist das Markenzeichen der Band.
Erstmal Matt Healy an sich. Es gibt nur wenige Musiker, die mit einer Flasche Rotwein auf der Bühne stehen und singen. Ziemlich stilvoll. Ebenfalls stilvoll war der Saxophonspieler, der einige Lieder begleitet hat. Er gab sogar ein Solo.
Ruhiger wurde es als „Is There Somebody Who Can Watch You“ gespielt wurde. Zumindest glaube ich, dass es dieses Lied war. Matt wollte die Gesichter des Publikums sehen, jeder sollte sein Handy wegpacken und den Moment nicht filmen, sondern genießen. Am Ende schwenkten unzählige Handylichter wie Feuerzeuge zur Musik.
Bei „fallingforyou“ hatte man eine Zeit lang tatsächlich Angst, er würde von dem Lautsprecher runterfallen. Aber er hat es auch geschafft, problemlos auf dem Schlagzeug zu stehen. Alles mittlerweile schon Routine.
Ganz am Ende, als „Sex“ gespielt wurde, ging plötzlich die Musik aus. Man hörte nur noch das Schlagzeug und ganz leise eine Alarmanlage im Backstagebereich. Angeblich hatte es ein kleines Feuer gegeben, doch niemand wurde rausgeschickt. Einige glückliche Fans durften Matt Healy berühren, da er sich an den Rand des Publikums gewagt hat. Sobald die Stromversorgung wieder lief, spielte die Band „Sex“ noch mal von vorne. Dann war das Konzert auch schon vorbei.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das The 1975 Konzert voller Überraschungen steckte. Live klangen sie auch gut, obwohl die Stimme manchmal etwas zu leise war, was allerdings an der Technik lag. Ähnlich wie The Kooks haben sie viele junge weibliche Fans, doch die Jungs schafften es, cool zu bleiben. Wer die Band mag, der wird es nicht bereuen auf ein Konzert zu gehen. 

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