Montag, 31. Dezember 2018

Neuanfang am Jahresende


Wenn du das hier liest, verbringst du wohl sehr viel Zeit im Internet, obwohl du etwas anderes machen müsstest. Das freut mich, denn für Leute wie dich schreibe ich jährlich einen Artikel auf dieser Seite. Dieses Jahr geht's um Vorsätze.

Am Ende eines Jahres können viele Leute nachempfinden, wie es ist, in der Mid-Life-Crisis zu stecken. Man ist unzufrieden mit dem bisherigen Leben und möchte diesmal alles anders machen. Es wird geknallt und getrunken, man handelt nicht unbedingt rational, aber ist voller Erwartungen und Hoffnungen für das neue Leben, für eine bessere Version seiner selbst. So der Plan. Aber was kann man jetzt wirklich machen, damit es einem besser geht? Ich war mal so selbstlos und habe eine Liste erstellt.

0. Ausmisten im RL
Das ist wohl der arbeitsintensivste Schritt, deswegen könnt ihr den auch erstmal weglassen. Man muss sich alle Sachen, die man hat, genauer ansehen und sich folgende Fragen stellen: 

Wie oft habe ich es benutzt?
Wie oft werde ich es benutzen?
Wofür brauche ich das überhaupt? 

Bitte alle drei Fragen anwenden, denn nur, weil man zum Beispiel ein Medikament bisher nicht brauchte, heißt es nicht, dass man es später nicht mehr benötigt. Die überflüssigen Sachen können verkauft, verschenkt, gespendet oder aufgewertet werden (die coolen Leute nennen es „Upcycling“). Dafür gibt es im Internet viele gute Seiten, Gruppen und Informationen. Bei Fragen dazu könnt ihr diese gerne hier stellen.

1. Ausmisten Online
Du nutzt gar keine sozialen Medien oder E-Mail? Aha, sicher. Dann brauchst du diesen Punkt wohl nicht. Für alle anderen: Privatsphäre-Einstellungen prüfen, unnötige Profile und E-Mail-Abos abmelden, Inhalte aussortieren. Letzteres bedeutet zum Beispiel, dass ihr keinen Profilen/ Subreddits/ Kanälen folgt, die euch keinen Mehrwert bieten und euch eigentlich nur Zeit rauben. Unterhaltung darf natürlich sein, aber wenn man auf Instagram 42 Meme-Seiten folgt, sollte man seine Ansprüche überdenken. Auf Reddit gibt es bessere Memes.

2. Eat, Pay, Love
Also entweder du hast die Zwischenüberschrift nicht gelesen oder du brauchst wirklich Ideen. Viele hätten bei so einem klischeehaften Titel nämlich schon alt+F4 gedrückt bzw. zur Seite gewischt. Dann helfe ich dir natürlich weiter.

Erstmal Eat: Du musst nicht Veganer/in werden, um dich gesund zu ernähren. Ich weiß, es ist schwer, aber versuch zumindest, fünf Portionen Obst oder Gemüse am Tag zu essen. Auf dieser österreichischen Seite werden einem Portionsgrößen angegeben, die man zur Orientierung nutzen kann. 30 Himbeeren sind ja nun wirklich eine kleine Portion. Ansonsten natürlich ausreichend Wasser oder umgezuckerte Getränke trinken und auf eine angemessene Kalorienzufuhr achten. Die ganz erfolgshungrigen können sich auch von einem Ernährungsexperten beraten lassen.

Statt Pray haben wir Pay: Kosten kann man nicht nur beim Kochen, sondern man hat sie auch sonst im Leben. Manche lassen sich jedoch vermeiden. Außerdem ist es sinnvoll, regelmäßig bestimmte Beträge zur Seite zu legen, damit man im Notfall oder für Reisen genug Geld hat. Kauf dir dafür doch ein Sparschwein.
Wenn du dir ständig was bei anderen Leuten leihen musst, überlege dir, ob du dir nicht was besseres leisten kannst und einfach andere Möglichkeiten suchst, Geld zu verdienen. Deine Freunde werden sicher kein Problem damit haben.

Love: Wir werden stark von unserem Umfeld geprägt. Wenn die Leute um dich herum also alle schlecht drauf sind, keinerlei Perspektive haben und nur meckern, wirst du früher oder später in dieses Verhaltensmuster mit rein rutschen. Deswegen versuche, diesen Leuten zu entkommen. Alleine sein ist auf Dauer allerdings auch nicht für jede Person was, also muss man sich neue Freunde suchen. Das Problem: Man kann sich seine Freunde nicht aussuchen, sowas passiert meistens einfach. Was kann man da machen? Auch wenn es jetzt vielen kalt den Rücken runterläuft, ist die beste Möglichkeit, Kontakt zu Menschen zu suchen. Online, im Sport oder in Hobbygruppen. Früher oder später findet sich immer jemand.
Wenn du Glück hast  und bereits in einem einigermaßen positiven Umfeld bist, dann mach den Leuten vielleicht kleine Freuden. Das heißt nicht, dass du deren Wohnung putzen sollst. Kannst du natürlich, wenn dir das auch Spaß macht. (Melde dich dann einfach bei mir.) So kleine Dinge, wie Komplimente, sind ganz gut dafür geeignet, sowie nette Nachrichten, zum Beispiel ein Foto von einem süßen Tier oder eine Postkarte. Anrufe dagegen können gefährlich werden. Sowas macht man heutzutage nur mit wirklich nahstehenden Leuten. Versuchen kannst du es natürlich.

3. „Dumme“ Posts meiden
Manchmal sieht man online ein Bild oder liest einen Text, der einen richtig aufregt, bei dem man den Glauben an die Menschheit verliert und deren letzten Rest Intelligenz anzweifelt. Der Puls steigt, die Finger gleiten über die Tastatur und schon hat man seinem Unmut Luft gemacht. Aber was erreicht man damit? Man wird zur Unterhaltung für andere Leute, beide Fronten verhärten sich, man hat schlechte Laune und seine Zeit verschwendet. Natürlich ist es sinnvoll, Leute bei falschen Behauptungen zu korrigieren, aber versuch dabei, ruhig zu bleiben. Und wenn die Person trotzdem noch Stress machen will, dann lass diesen kleinen Hund kläffen. Es gibt wichtigeres im Leben.

So, das war's für dieses Jahr. Ich hoffe, dass dir die Liste dabei hilft, ein angenehmeres Leben zu führen. Die meisten Sachen waren dir wahrscheinlich eh klar, aber manchmal braucht man eine Person, die einen dazu anspornt. Hiermit bekommst du also nochmal einen virtuellen Tritt in den Hintern. Auf ein 2019, das einigermaßen in Ordnung wird.

P.S.: Achtet außerdem auf eure Hygiene, nutzt täglich Zahnseide, geht zu Vorsorgeuntersuchungen und schlaft ausreichend!


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